Großformatige Fliesen und Platten sicher verlegen

Dem Trend entsprechend werden immer mehr großformatige Fliesen und Platten an der Wand und im Bodenbereich bei möglichst kleinem Fugenabstand verlegt. Hierbei ist besonderes Augenmerk auf die Untergrundbeurteilung zu legen, um eventuell notwendige Vorbereitungsarbeiten abzuschätzen. Im Regelfall müssen zusätzliche Egalisierungsarbeiten oder Entkopplungsmaßnahmen durchgeführt werden. In nassbelasteten Bereichen ist eine fachgerechte Abdichtungsmaßnahme erforderlich.

Optische Prüfung
Durch Inaugenscheinnahme der gesamten Fläche können gröbere Mängel bereits erkannt und eingeschätzt werden.

Klopfprüfung
Um Hohlstellen zu erkennen und zu lokalisieren muss der Untergrund großflächig mit einem Hammer abgeklopft werden. Der Klang wird dumpfer, sobald sich im Untergrund Hohllagen befinden. Durch geeignete Maßnahmen sind diese zu beseitigen.

Prüfung auf Maßhaltigkeit
Mit geeigneten Hilfsmitteln, wie zum Beispiel Metermaßstab, Wasserwaage, Richtlatte, Schnur, Lot, Laser-Nivelliergerät, Schlauchwaage und Winkelmesser, wird die Maßhaltigkeit des Untergrundes überprüft.

Wischprüfung
Die Oberfläche wird mit der trocken Handfläche oder einem trockenen Tuch abgewischt. Sind Rückstände von Staub oder anderen losen
Bestandteilen erkennbar, sind diese durch geeignete Maßnahmen zu entfernen.

Gitternetzprüfung
Mit einem spitzen Stahlnagel oder einem speziellen Ritzgerät werden mehrere Linien parallel zueinander in den Untergrund eingeritzt. Der Abstand sollte ca. 6 mm betragen.
Im Anschluss wird dieser Vorgang in einem Winkel von ca. 40°-60° versetzt zu den vorher eingeritzten Linien wiederholt, dabei entsteht ein Rautenmuster.
Die Oberflächenhärte ist ausreichend, wenn die Kreuzungspunkte des Rautenmusters sauber und ohne Ausbrüche sind.

Benetzungsprüfung
Der Untergrund kann durch eine Sprühflasche oder einer Bürste mit Wasser benetzt werden. Dabei wird beobachtet, wie schnell das Wasser aufgesaugt wird oder von der Oberfläche abläuft. Durch den Einsatz der geeigneten Grundierung bzw. die Bestimmung des Verdünnungsgrades kann das Saugverhalten reguliert werden. Wird das Wasser langsam und kontinuierlich vom Untergrund aufgesogen, ist das Saugverhalten optimal.

Feuchtigkeitsprüfung
Die zu ermittelnde Restfeuchte des Untergrundes gibt Aufschluss über die Belegereife. Zum Einsatz kommen dabei spezielle CCM-Messgeräte, die nach Herstellerangaben verwendet werden sollen.

Überprüfen auf eine ausreichende Ebenflächig- und Tragfähigkeit der Belagsfläche. Im Bodenbereich kommen je nach Untergrund Sakret Nivelliermassen zur Anwendung. Im Wandbereich kann mit Sakret Betonspachtel Wand und Boden BWB als standfester Spachtel Putz-und Wandflächen egalisiert werden.
Der tragfähige Verlegeuntergrund mit Sakret Universalgrundierung UG (MV 1:3) für saugende Untergrunde oder mit Sakret Schnellhaftgrund SHG (pur) für nicht saugende Untergründe vorbehandeln. Bei Calciumsulfatestrichen kann es erforderlich sein den Untergrund mit Sakret Spezialgrundierung SG und vollflächiger Quarzsandabstreuung zu grundieren.

Um eine vollständige Benetzung der Fliesen- und Plattenrückseite zu gewährleisten, um eventuelle Hohllagen zu vermeiden, empfehlen wir das kombinierte Verlegeverfahren (floating-buttering) anzuwenden.
Wandflächen fachgerecht mit Flexfliesenkleber Sakret Multilight ML aufkämmen, sowie die Rückseite der Keramik vollflächig mit dem Fliesenkleber abspachteln. Zeitnah die Keramik ins frische Mörtelbett einschieben und andrücken. Lufteinschlüsse sollten dabei vermieden werden.
Bodenflächen fachgerecht mit Sakret Flexfliesenkleber schnell FFKs aufkämmen, sowie die Rückseite der Keramik vollflächig mit dem Fliesenkleber abspachteln. Zeitnah die Keramik ins frische Mörtelbett einschieben und andrücken. Lufteinschlüsse sollten dabei vermieden werden. Der Schnellmörtel bietet den Vorteil, dass Bodenflächen bereits nach 6 Stunden begehbar sind und mit Sakret Flexfugenmörtel FFM gefugt werden können.